Krebs und Ernährung

Unser Experte, Prof. Dr. M. E. Martignoni, Oberarzt der Klinik für Chirurgie am Klinikum Rechts der Isar der TUM, spricht über die Bedeutung der richtigen Lebensmittel zur Unterstützung der Gesundheit.

Hier finden Sie Ihre Fragen – beantwortet von Prof. Dr. M. E. Martignoni

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Fragen aus dem Livestream, beantwortet von Prof. Dr. M. E. Martignoni:

Curcuma gilt als „Allroundtalent“ unter den Gewürzen und zeigt vielfältige Wirkungen wie Immunstimulierung, ausgleichende Wirkung auf den Körper bis hin zu mögl. Toxizität für Krebszellen. Dies ist aber noch unzureichend nur in Reagenzglas-Studien nachgewiesen.

Wenn man doch Curcuma einnehmen möchte, sollte das nicht nur via dem normalem Gewürz sein, da Curcuma eine sehr geringe Bioverfügbarkeit aufweist, so daß doch Präparate notwendig sind. Hier sind v.a. Präparate mit einem Phospholipid-Komplex (z.B. Meriva-Curcumin) empfehlenswert. Wie für alle Präparate, die Sie einnehmen gilt jedoch, dass Sie es unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen sollten.

Ziel des körperlichen Trainings ist es, die Muskelmasse und Muskelkraft zu erhalten, um so die körperliche Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten und Alltagsaktivitäten weiterhin selbständig durchführen zu können. Ein körperliches Training hilft auch dabei, die Lungenfunktion zu stabilisieren, um unter anderem einer Lungenentzündung vorzubeugen. Auch Yoga, Pilates, Entspannungs- und Atemübungen können dabei das Kraft- und Ausdauertraining gut ergänzen und die Lebensqualität verbessern.

Ja das stimmt der Warburg-Effekt (in Science 1956 publiziert) zeigt, daß Tumorzellen Glucose vor allem zu Laktat abbauen und sich hauptsächlich von Glucose ernähren. Das ist jedoch NICHT der einzige Weg und daher wird es schwierig, Tumorzellen über eine ketogene (Glukose arme) Diät auszuhungern, da die Zellen auf Alternativen zurückgreifen können.

Oligomere Proanthocyanidine (OPC) ist ein nicht nur in Traubenkernextrakt enthaltender pflanzlicher Wirkstoff, der zur Gruppe der Flavanole gehört. Diese Wirkstoffgruppe kann metabolisch sehr aktiv wirken. Aber auch hier wie bei Curcuma ist zu beachten, daß es keine klinischen Daten, sondern nur Labordaten (und davon auch nicht übermässig viele) gibt und so eine wirklich fundierte Beurteilung nicht möglich ist.

Aus meiner Sicht müssen Sie weder auf Zucker noch auf Milch verzichten. Beides sind Lebensmittel, die auch zum Speiseplan gehören sollten. Es kommt – wie so oft bei der Ernährung – auf die Menge an! Und hier essen die meisten zuviel davon. Als Anhaltspunkt sind etwa 25g Zucker für Frauen und ca. 50g Zucker für Männer (auch der, welcher in anderen Lebensmitteln enthalten ist) und etwa 500ml Milch pro Tag kein Problem.

Ja dürfen Sie! Wie schon ausgeführt bin ich nicht der Meinung, daß durch ein Stück Kuchen mit Sahne der Krebs schlechter wird. Im Gegenteil, wenn Sie sich dabei wohl fühlen und Sie Lebensfreude haben, dann ist das gut für Sie. Aber beachten – nicht zu viel von einer Sache und das Gewicht sollte im Normbereich bleiben.

Ja, das kann wohl am Kortison liegen. Die Maßnahmen, welche Sie dagegen treffen finde ich gut, vollständig können Sie die Gewichtszunahme nicht verhindern.

Es gibt sehr gute Internetseiten, die über dieses Thema informieren. Als aller erstes sind z.B. folgende Seiten zu nennen:

Die Seite Ernährung und Krebs des Tumorzentrums München: https://www.tumorzentrum-muenchen.de/ernaehrung.html

Die Seite der Deutschen Krebsgesellschaft: https://www.krebsgesellschaft.de/basis-informationen-krebs-bewusst-leben-ernaehrung.html

Aber auch Firmen, die sich mit Ernährung bei Erkrankungen beschäftigen, haben zum Teil sehr gute und sehr professionelle Informationsseiten. Hier lohnt sich auf alle Fälle auch immer einen Blick zu werfen.

Dies ist leider eine Frage, welche nicht generell beantwortet werden kann. Hierzu müsste man Ihre Werte und deren Verlauf kennen und auch eine gute Anamnese machen, um Sie wirklich fundiert und individuell beraten zu können.