10 Fragen zu Fatigue
In ihrem Vortrag beantwortet Dr. Irene Fischer, Dipl.-Psychologin am Institut für Tumor-Fatigue-Forschung in Emskirchen die Frage: „Was genau kennzeichnet das Tumor-assoziierte Erschöpfungssyndrom?“ und weitere.
Durch Klick auf dieses Video stimmen Sie unseren Datenschutzbestimmungen zu.
Fragen aus dem Livestream, beantwortet von Dr. Irene Fischer:
Danke für Ihre Frage. Es gibt Studien, die zeigen, dass Methylphenidat vor allem bei Patienten mit schwerer und anhaltender Fatigue hilfreich sein kann. Methylphenidat unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz und ist daher nur mit einem Rezept erhältlich. Vor allem, wenn zusätzlich zur Fatigue auch eine Depression vorhanden ist, könnte ein Versuch mit dem Antidepressivum Bupropion erwogen werden. Die Datenlage ist da aber noch nicht besonders gut. Auch Bupropion ist verschreibungspflichtig. Ein pflanzliches Präparat ist z.B. Ginseng. Verständliche Informationen über Ginseng finden Sie in der Leitlinie von Onkopedia: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/ginseng-panax-ginseng-panax-quinquefolius/@@guideline/html/index.html
Auch Ginseng sollten Sie nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen.
Allerdings sollten Medikamente erst dann eingesetzt werden, wenn (nach vorausgegangener Diagnostik) alle anderen für Sie möglichen Maßnahmen nicht erfolgreich waren.
Alles Gute,
Dr. Irene Fischer
Danke für Ihre Frage. Informationen finden Sie u.a.
- auf der Website der Bayerischen Krebsgesellschaft: bayerische-krebsgesellschaft.de
- auf der Website der Deutschen Fatigue Gesellschaft: https://deutsche-fatigue-gesellschaft.de
- beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums: https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/fatigue/fatigue-index.php oder hier: https://www.krebsinformationsdienst.de/aktuelles/2020/news069-fatigue-behandlung-bei-krebs.php und hier: https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-fatigue-bei-krebs.pdf
- bei Stiftung der Deutschen Krebsgesellschaft: https://www.deutsche-krebsstiftung.de/leben_mit_krebs/fatigue/
- beim VDK: https://www.vdk.de/deutschland/pages/themen/gesundheit/81593/andauernd_erschoepft_was_patienten_mit_tumorbedingter_fatigue_hilft?dscc=ok
- bei Onkopedia: https://www.onkopedia.com/de/wissensdatenbank/wissensdatenbank/fatigue/Fatigue
- auf der Website des Kompetenznetzes Komplementärmedizin in der Onkologie, KOKON: https://www.kokoninfo.de/-/Fatigue
- auf der Website des Instituts für Tumor-Fatigue-Forschung: https://fatigue-forschung.de/
- auf der Website der Charité, Berlin: https://cfc.charite.de/fuer_patienten/literatur_fuer_patienten/
Alles Gute
Dr. Irene Fischer
Das ist sicher nicht einfach für Sie und Ihre Situation ist, ohne Sie zu kennen, nicht ganz einfach zu beurteilen.. Falls für Sie die Möglichkeit einer REHA-Maßnahme besteht, wäre es vielleicht einen Versuch wert, eine REHA zu beantragen. Sie sollten dann möglichst eine REHA-Klinik bevorzugen, die mit Tumor-assoziierter Fatigue ausreichend Erfahrung hat. Solche Kliniken finden Sie z.B., wenn Sie in Google Suchstichworte wie „ Reha Klinik Tumor Fatigue „ oder ähnlich eingeben. Oder Sie fragen Ihren Arzt oder Ihre Krankenkasse.
Helfen könnte auch Energiemanagement und -falls aus ärztlicher Sicht nichts dagegen spricht- regelmäßige körperliche Aktivität, z.B. täglich Spazieren gehen und dabei mit einem Schrittmacher die Schritte zählen. Von Woche zu Woche könnten Sie dann die Anzahl der Schritte ganz langsam steigern. Wichtig ist, dass Sie sich zwar fordern, aber nicht überfordern, also lieber ganz langsam beginnen. Oder Sie versuchen es mit einer Krebssportgruppe in Ihrer Nähe oder die sog. „Onkologische Trainingstherapie“ ( OTT) , s. hier: https://www.ciobonn.de/behandlung-im-cio/therapien/bewegung-sport/onkologische-trainingstherapie-ott , die mittlerweile an immer mehr Standorten angeboten wird. Oder Sie könnten sich die Broschüre Fitness trotz Fatigue der Deutschen Fatigue Gesellschaft besorgen: https://deutsche-fatigue-gesellschaft.de/wp-content/uploads/2020/02/Ansicht_RZ_FitnessTrotzFatigue_Broschuere_181119.pdf und es damit versuchen.
Vielleicht haben Sie auch schon einmal über eine Erwerbsminderungsrente nachgedacht? Das ist nicht ganz einfach, aber möglich und manchmal ist es eine Erleichterung. Informationen dazu finden Sie z.B. hier: https://www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2020/fk08-erwerbsminderungsrente-fatigue-krebs.php
Und falls es noch nicht geschehen ist: Vor allen diesen Maßnahmen wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, herauszufinden, welche Mitursachen und Einflussfaktoren es bei Ihnen möglicherweise für die Fatigue gibt, damit die ggf. auch behandelt werden können.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!
Dr. Irene Fischer
Ergänzende Informationen zum Vortrag
- „Wege aus der Erschöpfung: Ratgeber zur tumorbedingten Fatigue“
- Broschüre der Deutschen Fatigue-Gesellschaft: „Fitness trotz Fatigue – Bewegung und Sport bei tumorbedingtem Müdigkeitssyndrom“
- Webseite der Deutschen Fatigue-Gesellschaft
- „Patientenratgeber Fatigue“ der Bayerischen Krebsgesellschaft
- Ratgeber der Deutschen Krebsgesellschaft: „Fatigue – chronische Müdigkeit bei Krebs“
- Informationsblatt „Fatigue: Erschöpfung und Müdigkeit bei Krebs“ des Krebsinformationsdienstes