10 Fragen zu Fatigue

In ihrem Vortrag beantwortet Dr. Irene Fischer, Dipl.-Psychologin am  Institut für Tumor-Fatigue-Forschung in Emskirchen die Frage: „Was genau kennzeichnet das Tumor-assoziierte Erschöpfungssyndrom?“ und weitere.

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Fragen aus dem Livestream, beantwortet von Dr. Irene Fischer:

Danke für Ihre Frage. Es gibt Studien, die zeigen, dass Methylphenidat vor allem bei Patienten mit schwerer und anhaltender Fatigue hilfreich sein kann. Methylphenidat unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz und ist daher nur mit einem Rezept erhältlich. Vor allem, wenn zusätzlich zur Fatigue auch eine Depression vorhanden ist, könnte ein Versuch mit dem Antidepressivum Bupropion erwogen werden. Die Datenlage ist da aber noch nicht besonders gut. Auch Bupropion ist verschreibungspflichtig.  Ein pflanzliches Präparat ist z.B. Ginseng. Verständliche Informationen über Ginseng finden Sie in der Leitlinie von Onkopedia: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/ginseng-panax-ginseng-panax-quinquefolius/@@guideline/html/index.html

Auch Ginseng sollten Sie nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen.

Allerdings sollten Medikamente erst dann eingesetzt werden, wenn (nach vorausgegangener Diagnostik) alle anderen für Sie möglichen Maßnahmen nicht erfolgreich waren.

Alles Gute,
Dr. Irene Fischer

Danke für Ihre Frage. Informationen finden Sie u.a.

Alles Gute
Dr. Irene Fischer

Das ist sicher nicht einfach für Sie und Ihre Situation ist, ohne Sie zu kennen, nicht ganz einfach zu beurteilen.. Falls für Sie die Möglichkeit einer REHA-Maßnahme besteht, wäre es vielleicht einen Versuch wert, eine REHA zu beantragen. Sie sollten dann möglichst eine REHA-Klinik bevorzugen, die mit Tumor-assoziierter Fatigue ausreichend Erfahrung hat. Solche Kliniken finden Sie z.B., wenn Sie in Google Suchstichworte wie „ Reha Klinik Tumor  Fatigue „ oder ähnlich eingeben. Oder Sie fragen Ihren Arzt oder Ihre  Krankenkasse. 

Helfen könnte auch Energiemanagement und -falls aus ärztlicher Sicht nichts dagegen spricht- regelmäßige körperliche Aktivität, z.B. täglich Spazieren gehen und dabei mit einem Schrittmacher die Schritte zählen. Von Woche zu Woche könnten Sie dann die Anzahl der Schritte ganz langsam steigern.  Wichtig ist, dass Sie sich zwar fordern, aber nicht überfordern, also lieber ganz langsam beginnen.  Oder Sie versuchen es mit einer Krebssportgruppe  in Ihrer Nähe oder die sog. „Onkologische Trainingstherapie“ ( OTT) , s. hier: https://www.ciobonn.de/behandlung-im-cio/therapien/bewegung-sport/onkologische-trainingstherapie-ott  , die mittlerweile an immer mehr Standorten angeboten wird. Oder Sie könnten sich die Broschüre Fitness trotz Fatigue der Deutschen Fatigue Gesellschaft besorgen: https://deutsche-fatigue-gesellschaft.de/wp-content/uploads/2020/02/Ansicht_RZ_FitnessTrotzFatigue_Broschuere_181119.pdf  und es damit versuchen.

Vielleicht haben Sie auch schon einmal über eine Erwerbsminderungsrente nachgedacht? Das ist nicht ganz einfach, aber möglich und manchmal ist es eine Erleichterung. Informationen dazu finden Sie z.B. hier: https://www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2020/fk08-erwerbsminderungsrente-fatigue-krebs.php

Und falls es noch nicht geschehen ist: Vor allen diesen Maßnahmen wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, herauszufinden, welche Mitursachen und Einflussfaktoren es bei Ihnen möglicherweise für die Fatigue gibt, damit die ggf.  auch behandelt werden können.

Ich wünsche Ihnen alles Gute!
Dr. Irene Fischer